Wir aktualisieren regelmäßig unsere Analysen zum Indeed-Job-Index, um die Entwicklungen der Covid-19-Pandemie auf den Arbeitsmarkt zu beobachten.
Die Stellenausschreibungen auf Indeed sind ein Echtzeitmaß für die Aktivität auf dem Arbeitsmarkt. Am 08. Oktober 2021 lagen sie um 34,5 % über dem Stand vom 01. Februar 2020, dem Ausgangswert von vor der Pandemie. Saisonale Schwankungen haben wir bereinigt. Innerhalb der letzten vier Wochen haben die Stellenausschreibungen um 5,5 % zugenommen.
Ein Blick auf die internationale Entwicklung der Arbeitsmärkte verdeutlicht, dass der deutsche Arbeitsmarkt im ersten Lockdown weniger stark getroffen wurde als viele andere Länder. Wir schauen uns hier im Vergleich die Länder Australien, Deutschland, Frankreich, Kanada, UK und USA. Der maximale Rückgang der Stellenausschreibungen in Deutschland lag bei -20,7 % am 20. Mai 2020. Von den ausgewählten Ländern war UK besonders stark getroffen mit einem Rückgang der Stellenausschreibungen von -60,2 % am 04. Juni 2020.
Länder, in denen Stellenausschreibungen stärker gesunken sind, verzeichnen häufig ein stärkeres Wachstum. Die gute Nachricht ist, dass alle verglichenen Ländern bereits seit einigen Monaten das Vorkrisenniveau überstiegen haben und sich die Arbeitsmärkte weiter erholen.
Boomende Nachfrage nach Arbeitskräften in vielen Berufen
In nahezu allen Berufen hat das Niveau an Stellenausschreibungen das Level von vor Beginn der Corona-Pandemie überstiegen. Eine Auswahl von Berufen verdeutlicht, dass die Spannbreite der Erholung dann allerdings doch sehr unterschiedlich ausfällt. Während zum Beispiel Stellenausschreibungen in Reinigungs- und Hygieneberufen im Vergleich zum Vorkrisenniveau bereits um 92,1 % zugelegt haben, sind Stellenausschreibungen für Berufe in Erziehung und Bildung nur etwas mehr als ein Viertel angestiegen (+28,6 %).
Fazit
Wenn wir an den Arbeitsmarkt von vor der Corona-Krise denken, war dieser durch einen Fachkräftemangel in vielen Berufen geprägt. Aktuell übersteigt die Nachfrage in vielen Berufen diese bereits durch Fachkräftemangel gezeichnete Situation vor Beginn der Corona-Pandemie. Die Arbeitslosenquote ist wieder gesunken und die Notwendigkeit bisher ungenutztes Arbeitskräftepotenzial für den Arbeitsmarkt zu aktivieren wird wieder relevanter. Das bedeutet für Jobsuchende, dass sie aktuell eine sehr große Bandbreite an Jobangeboten durchsuchen können, während Arbeitgeber stark um die Jobsuchenden konkurrieren. Der Fachkräftemangel ist stärker zurück als vor Beginn der Corona-Pandemie.
Methodische Hinweise
Alle Zahlen in diesem Blogbeitrag sind die prozentuale Veränderung der saisonbereinigten Stellenausschreibungen seit dem 01. Februar 2020 unter Verwendung eines gleitenden Durchschnitts über 7 Tage. Der 01. Februar 2020 stellt unseren Basiswert von vor der Pandemie dar. Wir bereinigen jede Zeitreihe saisonal, basierend auf historischen Mustern in den Jahren 2017, 2018 und 2019. Jede Zeitreihe, einschließlich des nationalen Trends, der Berufssektoren und der subnationalen Geografien, wird separat saisonal bereinigt. Wir haben diese neue Methodik im Januar 2021 eingeführt. Die Daten für den 24. bis 30. Juni 2021 fehlen und wurden interpoliert.
Dieser Blogbeitrag basiert auf Informationen, die auf öffentlich zugänglichen Daten der Indeed Deutschland Website (und ggf. anderen genannten Ländern). Diese Informationen sind keine Vorhersage zukünftiger Ereignisse und umfassen sowohl bezahlte als auch unbezahlte Stellenausschreibungen.