Die Frage einer Rezession wird derzeit auf und ab diskutiert. Das Statistische Bundesamt hat die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im 2. Quartal 2019 veröffentlicht und sie zeigen einen leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung. Welche Auswirkungen hat das auf den Arbeitsmarkt? Wir wollen heute einen Blick in die gerade neu erschienenen Arbeitsmarktzahlen der Bundesagentur für Arbeit und des Statistischen Bundesamtes werfen.

Auch die neusten Zahlen zeigen, dass zwar die konjunkturelle Schwächung mittlerweile auch auf dem Arbeitsmarkt sichtbar wird, dieser aber dennoch weiterhin stabil bleibt. Branchenspezifisch gibt es eindeutige Unterschiede. Insgesamt hat der Beschäftigungszuwachs sich in den letzten Monaten zwar abgeschwächt, aber dennoch hat die Zahl der Erwerbstätigen weiter zugenommen. Demgegenüber hat die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat leicht zugelegt, ist aber immer noch niedriger als vor einem Jahr. Auch die Zahlung von Kurzarbeitergeld hat erneut etwas zugenommen, aber verläuft weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Es gibt also auch von dieser Seite keinen Grund zur Besorgnis.

Ich möchte heute ein besonderes Augenmerk auf die bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen legen. Laut IAB lag die deutschlandweite Meldequote im 2. Quartal 2019 bei 49,6 %. Daher möchte ich nicht über die absolute Höhe der offenen Stellen bei der Bundesagentur für Arbeit sprechen, sondern auf den zeitlichen Verlauf verweisen. Denn auch wenn der Bestand der gemeldeten Stellen im August 2019 leicht abgenommen hat, wird deutlich, dass wir weiterhin ein sehr hohes Niveau an offenen Stellen in Deutschland haben. Es gibt bisher keinerlei Tendenzen, die auf einen Rückgang wie in den Jahren 2004 oder 2010 hinweisen. Mein Fazit: Auch im August 2019 bietet der deutsche Arbeitsmarkt keinen Grund für schlechte Stimmung.